Dolores Linggi *1969 wird für ihre unter dem Titel „Föhnlage“ eingereichte Lyrik ausgezeichnet. Ihre Gedichte sind vielfältig, längere erzählen fast schon eine Geschichte, während Drei- oder Vierzeiler einen Gedankenblitz oder einen magischen Moment festhalten. Wir kreisen um das Erleben von Natur, von Sonne, Regen, Wind, Wolken, Bergen – was nie romantisierend, sondern immer erlebt wirkt -, aber auch um zwischenmenschliche Beziehungen. Dolores Linggi spielt eindringlich mit der Sprache, wagt Wörter neu zu setzen und vermag betörende Stimmungen zu erzeugen. Das ist besonders mitreissend, wenn ein „lyrisches Wir“ auf den Plan tritt: „(…) denn wer weiss schon / was unter unseren Füssen ist / wenn der Frühling explodiert / sind wir nicht mehr zu retten.“
Der Juryentscheid der Zentralschweizer Literaturförderung 2019/2020 stand unter der Leitung von Judith Kaufmann (Verlegerin). Ihr gehörten ausserdem an: Martin R. Dean (Autor), Daniela Koch (Verlegerin), Hanspeter Müller-Drossaart (Autor/Schauspieler), Britta Spießiger (Fachredaktorin Literatur SRF).